Es gibt Entscheidungen, die sich einfach klar anfühlen. LIGHTstern Elektro-Camper nach der Saison 2026 zu beenden, ist eine solche Entscheidung. Nach Jahren voller Energie, Ideen und Erfahrungen schließen wir dieses Kapitel mit einem guten Gefühl.
Fünf Jahre, vier Camper und unzählige Erfahrungen
Angefangen hat alles während der Corona-Zeit mit unserem Prototypen, dem LIGHTstern Sirius: Ein einfacher, elektrischer Mini-Camper, der schnell seine Fans gefunden hat. Auch nach einem weiteren Exemplar dieses Modells zeigte sich bald: Die meisten Interessenten wünschten sich etwas mehr Platz, mehr Komfort, mehr Alltagstauglichkeit. Daraus entstand der LIGHTstern Polaris (in doppelter Ausführung) und wurde damit zum Herzstück unserer Vermietung.
Großzügiger Innenraum, breites Bettsofa, vollwertige Küche, viel Stauraum und dank ProPower Onboard genug Strom für Heizen, Kochen und sogar Arbeiten unterwegs: Der Polaris war und ist das Modell, das unserem Anspruch an ein rundes Gesamterlebnis in Sachen Wohngefühl, Nachhaltigkeit und Komfort gerecht wurde.
Zwischen Idealismus und Realität
Die Buchungszahlen der letzten Jahre waren solide, zuletzt sogar recht gut. Und obwohl der Anfang mit hohen Investitionen und einer steilen Lernkurve verbunden war, blieb am Ende sogar ein kleines Plus. Trotzdem reicht das nicht, um die Vermietung dauerhaft wirtschaftlich zu betreiben; zumindest nicht so, wie wir uns das vorstellen.
Denn unser Anspruch war nie, ein Fuhrpark mit Weiße-Ware-Campern zu werden, sondern Nachhaltigkeit, Design und Kundenservice auf höchstem Niveau zu verbinden. Das bedeutet aber auch: doppelt so hohe Anschaffungskosten, doppelt so viel Betreuung aber in der Realität natürlich keine doppelt so hohen Mietpreise.
LIGHTstern war von Anfang an ein Herzensprojekt. Mein eigentliches Einkommen stammt aus der Arbeit als InDesign-Spezialist in der Werbebranche und LIGHTstern lief nebenher. Und auch wenn ich jede Minute geliebt habe, ist klar: Ein Projekt, das so viel Zeit, Energie und Herzblut verlangt, braucht auf Dauer eine wirtschaftlich tragfähige Basis.
Warum es trotzdem richtig war
Trotzdem würde ich es jederzeit wieder machen. Denn kaum etwas war so erfüllend wie der direkte Kontakt zu euch, unseren Mieterinnen und Mietern, das ehrliche Feedback, die vielen Gespräche auf Straßenfesten oder per E-Mail, wenn uns jemand nach der Rückkehr schrieb, dass das elektrische Reisen mit dem Polaris ein echter Aha-Moment war.
LIGHTstern war nie nur ein Freizeitprojekt, sondern ein ernsthafter Versuch, ein tragfähiges Geschäftsmodell rund um nachhaltiges Camping aufzubauen. Unser Ziel war es, mittelfristig zu wachsen, weitere Fahrzeuge auf die Straße zu bringen und daraus ein zweites berufliches Standbein zu machen (oder vielleicht sogar ein erstes!). Dass es am Ende anders kam, ändert nichts daran, dass diese Jahre sinnstiftend und wertvoll für mich waren. Denn was bleibt, ist Wirkung: Wir haben gezeigt, dass Elektro-Camping funktioniert. Wir haben Menschen zum Umdenken gebracht, zum Ausprobieren ermutigt und vielleicht ein kleines Stück Zukunft mitgestaltet.
Pionierarbeit mit Ansage
In gewisser Weise waren wir einfach zu früh dran. Elektro-Camping steht jetzt dort, wo Elektroautos vor zehn Jahren waren: spannend, wachsend, aber noch nicht ganz im Mainstream angekommen.
Heute sehen wir die ersten großen Hersteller, die ernsthaft in elektrische Basisfahrzeuge investieren. Dethleffs, Ford, KIA, Stellantis: die Entwicklung nimmt Fahrt auf. Genau das stimmt mich optimistisch. Ich glaube fest daran, dass Elektro-Camping in wenigen Jahren selbstverständlich sein wird.
Was aus LIGHTstern wird
Aber LIGHTstern verschwindet nicht einfach. Ich gebe unsere Erfahrungen weiter an alle, die Lust haben, in Zukunft selbst elektrisch zu vermieten. Unter dem Namen Meridian werde ich künftig andere Wohnmobilvermieter dabei unterstützen, den Einstieg ins Elektro-Camping zu meistern: mit Beratung, Konzepten und dem Wissen aus fünf Jahren Praxis.
Für euch Mieterinnen und Mieter bedeutet das: Es wird in Zukunft hoffentlich mehr Angebote, mehr Auswahl und mehr Know-how im Bereich Elektro-Camping geben. Und vielleicht hat LIGHTstern dazu beigetragen, dass dieser Wandel etwas früher beginnt.
Ein Blick nach vorn
Jetzt ist es aber noch nicht so weit. 2026 wird noch einmal eine ganz normale Saison und wir freuen uns auf viele neue Gäste aber auch auf bekannte Gesichter. Vielleicht wird es ja sogar die schönste Saison von allen!
Und wer es nicht erwarten kann: Der Winter ist die perfekte Zeit, dem grauen Himmel zu entkommen. Mit 90 Euro pro Nacht, plus den üblichen Rabatten ab 9 Tagen, ist das die günstigste Möglichkeit, die Polaris-Modelle noch einmal live zu erleben, bevor sie nach der nächsten Saison verkauft werden.
Fünf Jahre LIGHTstern – das war eine besondere Reise. Und sie endet nicht mit einem Punkt, sondern mit einem Doppelpunkt: weil aus Erfahrung Zukunft wird!