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Nachdem ich euch im letzten Blogpost unsere Philosophie “Slow Travel” ausführlich vorgestellt habe, haben wir inzwischen wieder einmal einen Slow Travel Praxistest gemacht. Und prompt sind wir selbst in einige der üblichen Fallen getappt! Lest im Folgenden, was ihr aus unseren Fehlern lernen könnt!

Ziel zu weit entfernt

Wir machten uns also kurz vor Ostern zu einem kleinen Roadtrip nach Ostdeutschland auf, um unseren neuen Ausbaupartner einmal persönlich kennenzulernen. Insgesamt vier Tage hatten wir uns dafür Zeit genommen.

Natürlich wussten wir, dass die Entfernung zum Ziel mit 450 Kilometern für diese kurze Zeit eigentlich zu groß war. Und dass wir mit dem guten alten LIGHTstern Sirius den größten Teil eines Tages brauchen würden, um die Strecke zurückzulegen. Aber da die Tour nur zur Hälfte Vergnügen und zur anderen Hälfte Business war, nahmen wir das in Kauf.

So war von vornherein klar, dass sowohl der erste als auch der letzte Tag reine Reisetage werden würden. Und so kam es dann auch. Auch wenn uns das Wetter und die Technik noch ein paar Stöcke zwischen die Beine warfen …

Jedenfalls blieben uns noch zwei volle Tage, an denen wir es uns gut gehen lassen wollten. Und da hat uns der Freizeit-Ehrgeiz gepackt!

Zu viel Strecke für zu wenig Zeit

Unser Fehler war also, dass wir uns davon haben leiten lassen, dass ich seit den 90er-Jahren nicht mehr im Osten war. Und die Verlockung war einfach zu groß, bei dieser Gelegenheit auch Rügen zu besuchen, wo ich auch noch nie war.

Gleichzeitig will man aber an diesen eigentlichen Urlaubstagen nicht nur fahren, sondern vor allem etwas unternehmen. Aber wir haben schnell gemerkt, dass das alles nicht in einen Tag passt. Und schon waren wir im Stress.

Letztendlich kam dann auch noch Pech dazu. Denn wir hatten uns spontan entschieden, ein besonders hoch bewertetes Fischrestaurant zu besuchen und dafür einen Umweg in Kauf zu nehmen. Obwohl das Lokal bei Google als geöffnet gelistet war, standen wir vor verschlossenen Türen.

Durch den Umweg mussten wir einen weiteren Ladestopp einlegen. Und da uns das Pech an diesem Tag schon einmal hold war, waren die wenigen Schnellladestationen in der Umgebung alle belegt. So war es schon Nachmittag, als wir endlich dort ankamen, wo wir ursprünglich schon vor dem Mittagessen hatten sein wollten. Und damit war der Tag auch schon fast vorbei.

Ende gut, alles gut

Stattdessen hätten wir uns Rügen für ein anderes Mal aufheben und uns die Mecklenburger Seenplatte in Ruhe anschauen sollen. Schließlich liegt der Standort des Ausbaupartners genau dort in der Mitte.

Schon auf der Fahrt zum Treffen konnten wir uns davon überzeugen, wie schön diese Gegend ist. Und wir hätten unsere zwei Tage dort problemlos mit vielen schönen Erlebnissen füllen können.

Ihr seht also, auch wir, die wir tief in der Materie stecken, sind nicht davor gefeit, gelegentlich den Verlockungen des eigenen Ehrgeizes zu erliegen. Seid also nicht traurig, wenn es nicht gleich beim ersten Mal mit dem perfekten Slow Travel Roadtrip klappt. Auch hier gilt: Übung macht den Meister!

Nachdem wir dann aber endlich am zweiten Abend in Stralsund angekommen waren, konnten wir am dritten Tag endlich Rügen in Ruhe erkunden.

Wir fuhren immer nur kurze Etappen von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Dabei versuchten wir immer dort zu parken, wo es auch normale Ladesäulen gab. So konnten wir den Sirius immer wieder aufladen, während wir uns die Kreidefelsen, Prora oder den Baumwipfelpfad anschauten.

So hätte es von Anfang an sein sollen!

Fazit

Aus dieser kleinen Geschichte lassen sich zwei Lehren ziehen: Ja, die Technik von Elektro-Campern erfordert derzeit noch eine gewisse Anpassungsfähigkeit. (Wobei die Situation ab der Saison 2024 mit der Einführung des neuen LIGHTstern Polaris in die Flotte einen Riesenschritt nach vorne machen wird!)

Aber da man das von vornherein weiß, kann man sich darauf einstellen.

Der zweite Punkt ist aber meiner Meinung nach der entscheidende: Ob ein Roadtrip ein Erfolg wird oder nicht, hängt bei weitem nicht so sehr von der Technik oder den Umständen ab, sondern von der eigenen Einstellung. Also davon, was man aus dem macht, was einem zur Verfügung steht.

Dieses “Mindset” kann man durchaus trainieren. Das Schöne daran ist, dass es etwas ist, das man selbst in der Hand hat und nicht etwas, das einem einfach “passiert”. Gleichzeitig ist das aber auch der Nachteil, denn so kann man es nicht so leicht auf “die Umstände” oder “die mangelhafte Technik” schieben, wenn es mal nicht so klappt wie geplant! :-)

Wie immer möchte ich euch herzlich dazu einladen, einen eigenen Praxistest zu unternehmen und euch selbst ein Bild davon zu machen, was möglich ist. Wir freuen uns auf euch!

Published On: 14. April 2023
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